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Neuigkeiten aus der Brauerei

Warum verkauft CrossBeau Brewing aktuell kein Bier?

18. April 2021

Christian "Crossi" Müller - Founder Hallo geneigte Leser,

sicher habt Ihr euch schon gefragt, warum CrossBeau Brewing nur über Testsude spricht und diese kostenfrei anbietet oder verschenkt/verlost etc. Und einige von euch haben uns schon offen gefragt, wo man unser Bier denn kaufen kann? Oder wann es endlich wieder etwas Verfügbares im Shop gibt. Glaubt uns, gern würden wir euch das verraten, doch wir haben aktuell kein Bier zu verkaufen. Wir möchten euch hiermit einen Einblick geben, warum das derzeit so ist.

Die Gründung von CrossBeau Brewing als UG wurde in der ersten Kalenderwoche des Jahres 2021 gestartet und war bis Mitte März 2021 in der „Gründungsphase“. Erst dann waren alle rechtlichen Grundlagen geschaffen, den Geschäftsbetrieb aufnehmen zu können.

Der ursprüngliche Business-Plan sah einen überschaubaren und sparsamen Start vor, auch wegen der aktuellen Pandemiesituation und der Tatsache, dass wir als „Gastrobetrieb“ wohl der Einzige waren, der im Lockdown im Wendener Land gegründet wurde (Behauptung!). Da wir keine Brauereiutensilien und eine Lokation für große Mengen Bier haben, sollte CrossBeau Brewing zunächst als so genannte „Gibsy-Brauerei“ die Kessel anderer Brauereien nutzen. Heißt konkret: Wir haben Vorgespräche geführt mit einer Berliner Brauerei, mit deren Hilfe wir unser Bier dort brauen wollten. Je Sorte und Sud 70 Liter, also rund 150 Flaschen. Das hätte eine schöne Vielfalt von stets 3 Sorten (auch wechselnd) bedeutet. Und mit maximal rund 500 Flaschen in ~20 Kisten wäre das auch noch lagerfähig gewesen. Warum brauen in Berlin? Na, weil ich als Gesellschafter und einer der Brauer 3-4 Tage die Woche in Berlin arbeite. Da ließe sich das viel einfacher gestalten als im Wendener Land am Wochenende. Auch gibt es gefühlt keine einzige weitere Brauerei in Deutschland, wo man Kleinstmengen um 70-100 Liter brauen (lassen) kann.

Und dann?

Tja, und dann kam faktisch zeitgleich mit unserer Betriebsfähigkeit die pandemiebedingte Betriebsschließung unseres Brau-Partners im März. Und damit „verpuffte“ der ursprüngliche Business-Case.

Frühestens Juni will die Brauerei wieder öffnen, wenn sie denn überlebt.

 

Seither versuchen wir, einen neuen Business Case zu entwickeln und neue Braupartner zu finden und erleben Rückschlag um Rückschlag! Um euch einen Einblick in die Auswirkungen einer solchen Änderungen zu geben, hier eine kleine Kausalkette:

  • Statt 70 Liter bieten uns andere Partner 170-300 Liter Minimum an, je Sorte. Das sind statt 500 Flaschen in 20 Kisten bei 3 Sorten plötzlich (mindestens) 1800 Flaschen in (mindestens) 75 Kisten, also rund 3 Paletten voll!
  • Während man 20 Kisten in 2 Kellern und einem Ort in Berlin hätte gut verteilen können, brauchen die 75 Kisten ein echtes Lager. Das muss organisiert und ggf. finanziert sein. Es erhöht ggf. die Kosten der Brauerei. Das verändert den Business Case.
  • Wenn man bei Kosten bleibt, ist es sicherlich nachvollziehbar, dass der Brauauftrag unserer Rezepte für 70 Liter im Schnitt nur 1/3 so groß ist wie ein Brauauftrag für 200 Liter. Dafür braucht man mehr Eigenkapital. Das verändert den Business Case gewaltig. Wir brauchen also mehr Geld..
  • 20 Kisten fährt man recht einfach mit einer oder zwei Touren mit einem Kombi von der Brauerei zum Lager. Für 75 Kästen braucht man einen Kleintransporter.
  • Apropos Kisten: 20 Kisten kann man sich aus den Getränkemärkten leihen. 75 Kisten muss man irgendwo kaufen oder produzieren lassen. Bisher will niemand uns diese Kisten verkaufen/leihen. Und die Brauereien liefern nur Bier, keine Kisten: Nächstes Problem der Skalierung
  • Und dann gibt es da noch Murphies Gesetz („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“). Wir finden also Ende März einen neuen Braupartner für 170-200l, der uns auch Kästen leiht. Wir besprechen alles vor, buchen die Brauslots für Mitte April. Am Freitag letzter Woche dann ereilt uns die Nachricht, dass der Braumeister und Geschäftsführer der kleinen Brauerei ins Krankenhaus gebracht wurde und längerfristig ausfällt (Alles Gute auf diesem Wege!). Damit werden die Lagertanks nicht frei, damit können sie nicht mit neuem Bier gefüllt werden, damit verpuffen unsere geplanten Brauslots und unser neuer Business Case ist wieder zurück auf Null.

.. und deshalb gibt’s kein Bier zu kaufen!

Unsere Biere brauchen nach dem Brauen etwa 6 Wochen zum Gären und Reifen. Also rechnen wir aktuell frühestens Juni mit verkaufbarem CrossBeau Bier.

 

Stay tuned und bleibt gesund, wir halten Euch auf dem Laufenden!